Als Fotograf erfolgreich auf Facebook?

Ich habe mich in den letzten Tagen ein wenig damit beschäftigt, wie Facebook eigentlich mit Foto-Seiten umgeht und ob man auf Facebook als Fotograf erfolgreich sein kann. Wer jetzt denkt, dies hier wird ein reiner Marketing-Beitrag, den muss ich enttäuschen, denn vordergründig wird es um die Kunst Fotografie gehen und wie viele diese beim Marketing verkennen.

Sich als Fotograf Facebook anpassen?

In letzter Zeit hört man viel über sinkende Reichweiten auf Fotoseiten und dem damit verbunden User- und Klickschwund. Und ja, Facebook dreht dabei offensichtlich an der Reichweite, dass jedoch sogar ganz offensichtlich. So ist seit langem bekannt, dass ab 1000 Gefällt-Mir für die Foto-Seite, sich prozentual die Reichweite verringert. —–> Hier mehr dazu

Ebenfalls ist bekannt, dass Facebook Qualitätsrichtlinien eingeführt hat, welche sich auf die prozentuale Ausgabe des Postings (Bild, Artikel etc.) in den Newsfeed von Facebook auswirken. So soll der Seitenadministrator stets darauf achten, dass seine Postings qualitativ angemessenen Inhalt enthalten und sich fragen, ob er selbst seinen Inhalt seinen Freunden zeigen würde, womit gemeint ist, dass viele Leute seinen Inhalt teilen sollen. Dazu sollte der Inhalt relevant und zeitgemäß sein.

Es gibt zu viel von allem

Natürlich sind das nur sehr wenige Richtlinien, die Einfluss auf die Reichweite nehmen. Doch für mich als Seitenbetreiber einer Fotoseite auf Facebook, habe ich diese niemals in Betracht gezogen und werde es auch nicht. Und warum nicht? Weil ich Fotos und Texte nach meinem eigenen Stil ausrichte und nicht nach dem, was Facebook als Qualitätsrichtlinie vorgibt. Und das ist auch kaum möglich, da ich gar nicht weiß, was die Mehrheit möchte und wie Facebook Qualität definiert. Wüsste ich das, dann wäre ich wohl einer der erfolgreichsten Fotografen, würde aber meinen Stil verlieren, da ich nicht mehr mehrheitlich Fotos für mich, sondern für Facebook und dem Geldbeutel erstellen würde.

Überhaupt ist es fraglich, ob Facebook ständig Qualität liefern kann. Bei dem was man so in Facebook sieht und liest, scheinen die Qualitätsrichtlinien öfter zu versagen. Ich bin der Ansicht, dass diese Qualitätsrichtlinien ein Vorwand sind, um der Masse Herr zu werden. Irgendwie muss ja aussortiert werden und dabei trifft es halt auch oft die falschen, die wirklichen Mehrwert mit ihrer Kunst liefern.

Und sind wir ehrlich. Es gibt schon so viele Fotografen für die Mehrheit, dass es sich gar nicht lohnt, sich dort irgendwie an- oder einzupassen. Es würde mir selbst auch keinen Spaß machen. Dabei spreche ich natürlich nicht von Qualität. Qualität ist kaum noch in der Mehrheit zu finden. In Zeiten von Schnäppchenjagd und Dauertiefpreisen, sowie Sommer-, Frühlings-, Herbst-, und Winterschlussverkaufsrabattschildern, welche eigentlich nie ausgetauscht werden, wollen viele Kunden eben auch keine Qualität mehr. Und das wirkt sich eben auch auf Fotos aus. Dabei meine ich nicht das Können der Fotografen, sondern der Anreiz gute Bilder abzuliefern. Der Markt und Facebook sind durchzogen mit Massen von Fotografen und täglich kommen wohl hunderte mit ihrer Fotoseite dazu und wollen groß raus kommen.

Bleibe Künstler und kein programmierter Automat

Wie erwähnt gibt es auch sehr viele gute Fotografen und es gibt einen enormen Konkurrenzdruck. Das ist natürlich Hilfreich für den Geldbeutel von Facebook, weil dadurch viele Fotografen ihre Bilder mit Geld bewerben. Für mich ebenfalls ein Teufelskreis, aber ein anderes Thema. Viele betreiben die Fotografie hingegen nur als Hobby. Und dabei bin ich mir fast sicher, dass viele Hobbyfotografen viel erfolgreicher in ihrem Tun sind, als die vornehmlichen Profis. Denn diesen ist es eigentlich egal, ob die Reichweite oder die Anzahl der Gefällt-Mir-Angaben steigen. Sicher sind sie nicht abgeneigt gegen eine steigende Zahl, aber sie machen ihre Fotografie eben nicht abhängig davon, da es nicht zwingend notwendig ist und keine Existenz davon abhängt.

Und genau das ist der springende Punkt. Macht Kunst und keinen Einheitsbrei, welchen angeblich die Mehrheit und Facebook von euch möchte. Macht eigene, kreative Dinge und denkt dabei nicht an ein dickes Portmonee oder ob ihr damit Facebook gefallt. Damit entstehen nämlich auch wirklich eigene Dinge. Eigene Dinge, die nicht schon massenhaft im Web herumirren und kein so richtiger Stil erkennbar ist. Fragt euch einfach, was euch und eurer Leben bewegt und kombiniert das mit eurer eigenen Fotografie. Vergesst dabei vor allem, erfolgreich werden zu müssen. Dieser Gedanke hemmt und engt die Kunst enorm ein, weil ständig der Gedanke mit schwimmt, ob es denn den anderen gefällt.

Und hier möchte ich zum Ende kommen. Ich hoffe, euch hat der kleine Ausflug Abseits von schönen Bildern gefallen.

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