Das hellste Licht wirft auch die dunkelsten Schatten

Auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Finsternis, stieß Laura auf einen erbarmungslosen Gegner. Gerade das helle Licht, was ihr immer wieder Hoffnung und Geborgenheit versprach, entpuppte sich als eine finstere Sackgasse voller Gefahren und Angst.

Immer wieder dachte Laura, sie müsse sich nur Kneifen, um aus diesem Albtraum zu erwachen. Doch es passierte nichts. Schier endlos irrte sie in einem Gebäude umher, was sie niemals allein betreten würde.

Die langen, dunklen Gänge und tief schwarzen Räume machten ihr große Angst. Überall könnten Gefahren lauern, die mit bloßem Auge nicht sichtbar und somit nicht vorhersehbar sind. Die Urangst der Menschen: Die Dunkelheit.

Dieser Dunkelheit schutzlos ausgeliefert, irrte Laura weiter umher. Sie wusste nun nicht mehr, ob sie nur einen Traum erlebt, oder ob es die Wirklichkeit ist. Der Gedanke an die Kreaturen in den stockfinsteren Räumen ließ Laura fast ohnmächtig werden. Ihre körperliche Unversehrtheit verdankt sie ihrem Glauben an das Licht, was sich hier und da zeigt und die Hoffnung auf ein Entkommen Aufrecht erhielt.

Neben der Hoffnung Licht, hörte Laura nun vermehrt ein fröhliches Kinderlachen. Dieses fröhliche Lachen verlieh ihr weiteren Mut, sich nicht den dunklen Mächten unterwerfen zu müssen. Sie bemerkte schnell, wie die positive Energie sie mental stärkte. Sie war bereit, sich der Dunkelheit zu stellen und war sich nun entschieden sicher, den Weg nach draußen problemlos zu finden.

Sie müsse nur dem Licht und der fröhlichen Stimme folgen, dann hat der Alptraum endgültig ein Ende.Nach dieser hoffnungsvollen Einsicht, sich nicht von der Dunkelheit vereinnahmen zu lassen, murmelte eine weniger hoffnungsvolle Stimme aus einer finsteren Ecke ihr entgegen. „Traue nicht dem Licht, denn es wirft verhängnisvollere, noch viel dunklere Schatten!“.


Unbeirrt dieser negativen Präsenz, folgte Laura weiter dem warmen Licht. Den Ausgang fest im Blick, auch wenn das grelle Licht sie manchmal blendete und ihr ebenfalls die Sicht auf die Wirklichkeit nahm.

Am Ende des trügerischen, aber mit Licht durchtränkten Gang, erschien nun ein Mädchen in einem weißen Kleid. Das Mädchen hatte das gleiche Alter wie Laura. Es hielt in seiner linken Hand einen Blumenstrauß aus feinsten roten Rosen. Laura konnte sie förmlich riechen, obwohl sie noc hweit von dem Mädchen entfernt war.

Laura war sich sicher. Jetzt hat sie es geschafft. Vom Licht geblendet, ging sie voller Zuversicht auf das Mädchen zu. Es winkte ihr immer wieder mit dem Blumenstrauß entgegen. Doch in der Mitte des Ganges verfinsterte sich plötzlich alles um Laura herum. Das Licht verschwand und die Sicht auf den vermeintlichen Ausgang wurde klarer. Doch es war zu spät.


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