Meißen´s vergessene Begegnungsorte: Das Bohnitzscher Freibad

Gehen wir mal weg von Finanzierungsplänen und dem ganzen Wischiwaschi, was man aus dem Grundstück des ehemaligen Bohnitzscher Freibad machen könnte. So wie es mal war, wird’s eh nicht mehr, das sollte uns allen klar sein.

Was meinerseits nicht bedeutet, dass Meißen kein Freibad benötigen könnte. Was mit Betrachtung auf das Wellenspiel aber trotzdem illusorisch erscheint, dass es irgendwann ein neues Freibad geben wird. Dennoch: Das Bohnitzscher Freibad wird immer Thema bleiben. Das liegt auch daran, dass die letzte Generation, die das Bad besuchte, heute immer noch jung ist und die Erinnerungen immer wieder geweckt werden, vor allem vor politischen Wahlen.

Und wegreden kann es auch keiner. Das Bohnitzscher Bad war im Sommer Begegnungsort Nr. 1. Fertig und aus die Maus. Das war einfach so und es war gut und sinnvoll! Und das ist vielleicht auch der Grund, warum das Freibad immer wieder Thema sein wird. Keiner will sich so richtig mit dem Gedanken anfreunden, dass Meißen kein Freibad mehr hat.

Das Bohnitzscher Bad heute


Rational kann man das ganz schnell, aber auf der Gefühlsebene wird es schwer. Und das Problem gilt ja nicht nur für das Freibad. Wenn ich zurück und darüber nachdenke, welche Begegnungsorte aus meiner Jugend übrig geblieben sind, dann wird es echt schwierig. Da gibt es noch die Hafenstraße und………………………………………………..

Nun, das war´s. Nachtcafe weg, Apfelbaum weg, Tongrube weg, Maroc´s weg, Tanzschuppen weg, La Habana weg, Irish Pub weg. (oder gibt es das noch?). Ich habe bestimmt welche vergessen. Ich muss sagen, heute als Erwachsener brauche ich diese Dinge nicht mehr so oft. Und natürlich haben sich die Zeiger der Uhr lange und viele Kilometer weiter gedreht.. Wie den ehemaligen Gasthöfen erging es auch den Diskos, Kneipen und vielen Freibädern. Die Digitalisierung macht uns bequem, auch wenn wir jetzt nach fast einem Jahr Corona merken, ohne soziale Kontakte geht es irgendwie doch nicht. Vom Wegzug der jungen Zielgruppen ganz zu schweigen.

Alles auf die Digitalisierung schieben geht aber auch nicht. Mir und anderen wurde die Digitalisierung quasi in die Wiege gelegt und wir sind trotzdem raus und am Abend in Meißen weggegangen. Wir haben auch manch Wochenende am PC verbracht. Klar, die Technik und das mediale und soziale Angebot im Internet war nicht so groß wie heute. Und somit auch nicht ganz verglichen werden.

Es ist doch aber auch so. Gibt es keine Begegnungsorte, kann auch keiner hingehen. Der Begegnungsort für junge Leute ist heute im Sommer die Beachbar. Die ist bei gutem Wetter immer gut besucht. Diesen Begegnungsort fände ich auch perfekt in Kombination mit einem Freibad.

Ich bin ja immer wieder der Meinung, jede Stadt an der Elbe sollte zumindest ein Elbebad haben. Ich mein, das hat vor hundert Jahren super funktioniert. Da gab es meines Wissens 3 Elbebäder in Meißen. Ob heute so etwas realisierbar wäre?

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