Vor einiger Zeit ergab sich die Möglichkeit, kurz in verlassenes Haus in Meißen reinzuschauen. Es war wirklich nur kurz, denn die Kombination aus Wärme, Vogeldreck und unzähligen verendeten Tauben, machte es kaum möglich, dort drinnen vernünftig zu atmen.
Es ergeben sich natürlich ähnliche Bilder, wie in anderen verlassenen Orten, welche als Mietwohnungen benutzt wurden. DDR-Tapete, alte DDR-Stühle und, was etwas seltener vorkommt, ein ganzer und nicht demolierter Kachelofen.
Ein kurzer Blick, wer dort einmal vor langer Zeit in Meißen gewohnt hat, bringt uns in das Jahr 1924 zurück. Hier wohnte damals der Elbbadbesitzer Otto Kroegis, zwei Elbschiffer und ein Schiffszimmermann. Zwei Geschirrführer, ein Kaufmann und ein Kohlehändler, sowie ein Tischler. Wer sich jetzt fragt, was ein Geschirrführer war, dann kann man das grob mit einem Führer eines Pferdegespannes vergleichen.
Ich finde das äußerst spannend. Wie das wohl damals ausgesehen haben muss, als Pferdewagen durch Meißen fuhren, oder als der Beruf Schiffer und Schiffszimmermann noch aktuell waren. Wie sich vor allem die Berufe irgendwie in Symbiose bewegen. Die Schiffer brauchten Holz und einen Schiffszimmermann. Der Kohlehändler und Elbbadbesitzer Pferdewagenführer für Materialien wie Holz und Kohle.
Hier nun ein paar wenige Bilder aus diesem verlassenen Ort in Meißen. Euch allen wünsche ich einen schönen Abend und später eine gute Nacht.