In den Proschwitzer Weinbergen: Ein kleiner Weinspaziergang

Heute möchte ich euch zu einem kleinen virtuellen Ausflug in die Proschwitzer Weinberge und deren Umgebung mitnehmen. Fotografisch wird es heute mehr um kleinere Details gehen. Ein klein wenig bezogen auf die Jahreszeit, ging es im Heiligen Grund los.

Das erste Objekt für meine Linse war eine Libelle, die an einem schon kahlen Ast am Benno-Teich die ersten Sonnenstrahlen des Tages genoss und Wärme tankte. Der Heilige Grund wird so genannt, weil hier der Bischof Benno gepredigt haben soll.

Links ab vom Benno-Teich, geht ein steiler Weg den Hang hinauf. Wer diesen beschreitet, gelangt nach ungefähr 200 Metern direkt zu den Weinbergen in Proschwitz. Hier wurde teilweise schon fleißig geerntet. Meine Aufmerksamkeit richtet sich jedoch schnell gen Boden. Champions! Hoffentlich keine Karbol-Egerlinge. Diese fiesen Giftpilze, die beim Knollen- und Stielanschnitt tief gelb anlaufen und extrem nach Karbol stinken, sind sehr häufig und überwiegen in der Zahl zu den guten Champignon Sorten.

Doch ich habe Glück! Es sind Wiesen-Champignons. Und davon nicht zu wenig. Eine kleine Mahlzeit ist schnell zusammengesammelt und das große Rätselraten um das Mittagessen fällt heute aus.

Unterhalb der Proschwitzer Weinberge, am Katzensprung, hängt noch der rote Wein. Kräftige Trauben hängen eng gedrungen und schimmern in der leicht durchscheinenden Vormittagssonne. Laut Wetterbericht sollte es heute Regen geben. Weit und breit ist keine Regenwolke zu sehen und auch die Temperaturen lassen mich und andere Weinwanderer im T-Shirt diesen schönen Tag erleben.

Ich gehe weiter oberhalb am Katzensprung Richtung Scheechhäusl. Hier leuchten samtige Birnenquitten ebenso verführerisch in der Sonne, wie eben noch der rote Wein, der übrigens vorzüglich schmeckte und eine erquickende Erfrischung für Zwischendurch ist. Immer wieder finde ich an und zwischen den Weinreben kleine Wiesen-Champignons, deren Lamellen zart-rosa leuchten. Der Herbst hat so viele schöne Farben!

Ich verlasse die Proschwitzer Weinberge und mache mich oberhalb vom Knorrgrund auf zum Schloss Proschwitz. Eine ältere Dame spricht mich an. Was ich denn in meiner Tasche hätte. Ich erwiderte erfreut: „Pilze!“ – und zeigte ihr meine Ausbeute. Sie war überrascht und meinte, dass es doch lange nicht geregnet hätte, es aber trotzdem so viele Pilze gäbe? Ich meinte nur, dass es wahrscheinlich daran liegt, dass die letzten Wochen sehr neblig waren und somit viel Feuchtigkeit abgegeben wurde.

Im Schlosspark von Schloss Proschwitz angekommen, merke ich, wie pitschnass die Wiese hier noch ist. Die Wiese besteht hier aus feinen Gras und weichen Moos, was sich gerade unter den zwei/drei großen Eichen wie ein weicher Teppich anfühlt, wenn man darüber läuft. Das müsst ihr wirklich mal machen, wenn ihr dort seit. In dem Moos wachsen auch knallrote Pilze. Wahrscheinlich purpurschwarzer oder kirschroter Täubling. Der eine ungenießbar, der andere giftig. Aber schön anzusehen! Auch Kastanien liegen im Gras. Diese sind jedoch noch ummantelt mit Schalle und sehen aus wie Kiwis. Hab sie mit nach Hause genommen und dort fotografiert.

Mein Heimweg führte mich vom Schloss Proschwitz zurück über den Heiligen Grund. Von dort rechts weg runter an die Elbe. Am Dammweg, am Esskastanienbaum, schoss ich das letzte Foto. Zu hause wurden die Wiesen-Champignons geputzt, zusammen mit Nudeln gebraten und mit Pilz-Rahmen-Soße verspeist! Ein paar Fotos von den Pilzen und den „Kiwis“ habe ich, wie schon erwähnt, vorher noch gemacht! Deshalb gibt es zwichendrin immer mal ein paar Stilleben 🙂

 

 

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