Gleichberechtigung kann man nicht kaufen

Herzlich Willkommen in meiner neuen Kategorie: Fernab der Fotografie

Neben der Fotografie schreibe ich leidenschaftlich gern. Mir ist es äußerst wichtig, Dinge aufzuschreiben, die mich interessieren und beschäftigen. Wer mag, kann mich hier lesen oder wegklicken. Es wird hier nicht immer alles haargenau neutral betrachtet. Hier kommt alles rein, was mich fernab der Fotografie interessiert und beschäftigt. Manchmal ironisch sarkastisch, manchmal tiefgründig direkt und manchmal sicherlich auch extravagand blöde 😉

 

Heute ist internationaler Frauentag und viele sprechen über die Gleichberechtigung der Frau. Ein wahrlich schwieriges und heikles Thema. Vor allem, wenn ein Mann darüber schreibt. Aber ich möchte ein wenig darüber schreiben. Nicht weil mir langweilig ist, sondern weil mich das Thema interessiert und ich alles aufschreiben muss, über was ich mir so Gedanken gemacht habe.

Beginnen möchte ich mit einer vielleicht irritierenden Frage. Wo gibt es überhaupt Gleichberechtigung? Das Frauen und Mädchen heute noch Ungleich behandelt und teilweise sogar als minderwertig angesehen werden, ist leider immer noch weit verbreitet. Doch ungleiche Behandlungen erleben auch viele Männer und Jungen. Ungleiche Behandlungen finden eigentlich jeden Tag statt, unabhängig vom Geschlecht und Alter. Dem einen liegt die Welt zu Füßen, für den anderen bleibt sie für immer verschlossen. Viele bekommen eine Chance, etwas im Leben zu erreichen, andere nicht, selbst wenn sie das Zeug dazu haben, dafür aber nicht in die richtigen Verhältnisse oder sogar mit der falschen Hautfarbe geboren wurden. Auch Tieren geht es ähnlich. Manche haben das Glück in ein liebevolles zu Hause vermittelt zu werden, andere enden in Tötungsanstalten oder verkümmern auf den Straßen.

Wir sind nicht mal in der Lage, all unseren Kindern einen gleichberechtigten Start ins Leben zu geben. Die soziale Herkunft bestimmt hier, was aus dem Kind wird, ob Junge oder Mädchen ist da oft irrelevant. Das ganze Leben dieser Kinder wird dadurch geprägt und es gibt sehr wenige Debatten darüber. Aber im Grunde schließt diese Debatte alle Menschen ein. Mann und Frau, Jungen und Mädchen gleichermaßen, egal welcher Herkunft. Das ist es, was wir hier heute brauchen und worüber wir diskutieren müssen.

Dort wo ungleiche Behandlung passiert, müssen wir alle gemeinsam etwas dagegen tun und nicht zusehen, so wie es oft heute getan wird. Unabhängig ob Frau oder Mann, Junge oder Mädchen, Hund oder Katze, Flüchtling oder Deutscher. Es muss ein Miteinander stattfinden und kein Gegeneinander, so wie es uns oft medial suggeriert wird, um den Status Quo zu halten. Wir zeigen ja heutzutage gern mit dem Finger auf andere und prangern dort Ungerechtigkeiten an. Da werden pauschal fremde Menschen für Probleme verantwortlich gemacht, die wir durch unser jahrelanges Zu- und Wegsehen politisch und gesellschaftlich legitimiert haben. Wir alle haben daran Schuld, dass wir vorangegangene ungleiche Behandlungen gegen Menschen zugelassen haben, genau wie wir immer noch oft wegsehen, wenn Frauen, Kinder und Männer politisch, religiös oder häuslich diskriminiert werden.

Wie oft werden und wurden Menschen ungleich behandelt, weil dem Gegenüber die Nase nicht passte? Wie oft hat jemand einen Job nicht bekommen, weil er das falsche Gesicht, dass falsche bei Facebook geschrieben, Übergewicht oder falsche politische Einstellungen hatte? Apropos Übergewicht. Es gibt hier in Meißen gewisse Institutionen, wo sogenannte Fallmanager Menschen pauschal vorwerfen, sie seien faul oder müssten abnehmen, damit sie dann endlich mal wieder Arbeit finden. Nun, wer geht dagegen vor? Wo ist die Empörung? Wobei ich sagen muss, dass selbst ein Vorgehen wenig Sinn macht und andere diesen menschenverachtenden Unsinn so abtun, in dem gesagt wird: „Er macht ja nur seine Arbeit“.

Denken wir mal drüber nach, wie viel ungleiche Behandlungen, in egal welcher Form, in unseren eigenen Familienkreisen stattgefunden haben. Sicher könnten viele ein Buch darüber schreiben. Wurde das Thema, also die Ungerechtigkeit, jemals angesprochen oder geklärt oder wird diese seit eh und je unter den Tisch gekehrt? Doch wie können wir Gleichberechtigung fordern, wenn wir gar nicht in der Lage sind, darüber zu sprechen? Wie können wir Gleichberechtigung ausüben, wenn wir Menschen ausgeliefert sind, die gar nicht wissen, was gleichberechtigt bedeutet?

 

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One thought on “Gleichberechtigung kann man nicht kaufen

  1. Also, für mich alles mehr als interessant. Gibt es eigentlich eine falsche Hautfarbe oder ist Mischhaut schon verdächtig? Haben Tiere die auf der Straße leben denn nicht ihre Freiheit bewahren können? Sind diese nicht eher zu beneiden? Fragen über Fragen, wer kennt die Antwort?

    Zu- und Wegsehen, oftmals auch nur Desinteresse, ist ein Problem der heutigen Zeit. Doch solche Probleme sind lösbar. Schon allein der Wille einander zuzuhören ist ein Anfang. Dann noch eine Portion Toleranz dazu, es könnte ein guter Weg sein.

    Zum Problem Fallmanager: Dazu fällt mir nur ein. „Intelligenz ist selbst verschuldet! oder „Alter nützt bei Dummheit nichts!“ Solche Leute wird es aber immer wieder geben.

    Gruß Numismaticus

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