Das schöne über alle Weihnachtsfeiertage ist neben dem Zusammensein mit seinen Lieben der Weihnachtsspaziergang. Als Kind war dieser Spaziergang der Vorbote für die Bescherung und konnte deshalb nicht kurz genug sein. Heutzutage kann der Weihnachtsspaziergang nicht lang genug sein.
Ein Grund dafür ist wieder einmal diese Ruhe. Wir waren gestern um die Mittagszeit auf der Bosel und trotz anderer Spaziergänger war da diese unglaubliche Stille. Als würde alles und jeder in einer tiefen Ruhephase sein. Tiere wie Menschen. Die Hektik der Einkaufscenter, die überfüllten Wartezimmer in Arztpraxen, der laute Verkehr und das wahrnehmen von ärgerlichen und sinnbefreiten Terminen lässt uns wohl übers gesamte Jahr immer auf vollen Touren laufen. Sind Geschäfte und all die anderen Krawallmacher geschlossen und nicht vorhanden, kommen wir zur Besinnung und können etwas abschalten und vielleicht kurz den Sinn für das Wesentliche schärfen und gewohnte Dinge hinterfragen.
Und das geht natürlich am besten draußen, wo Gewiss ist, dass auch der nächste Tag noch von diesem Stress befreit ist. Wo das Heimkommen diese Gemütlichkeit inne hat, den nächsten Tag nicht zeitig aufstehen zu müssen. Das alles ist heute selten geworden. Doch tritt diese Seltenheit einmal ein, ist da diese besinnliche Ruhe und Gelassenheit, die scheinbar vielen gut bekommt, solange sie sich über die Feiertage nicht ebenfalls terminlich vereinbaren und somit stressen lassen.
Eigentlich wollte ich hier gar nicht so viel schreiben und irgendwie bin ich auch etwas vom Thema abgekommen. Aber ich lasse mich doch nicht wegen dieser Überschrift stressen und habe sie einfach umgeändert, so dass sie jetzt passt. Überhaupt ist so ein Blog was tolles. Man kann einfach schreiben was man möchte und es der Welt präsentieren. Das Schreiben ist wie das Fotografieren eine Kunst, nur viel schwieriger. Bilder sagen mehr als tausend Worte. Da ist was dran. Ein einzelnes Bild kann viel mehr vermitteln als ein Buch mit 600 Seiten. Somit ist die Kunst des Schreibens um einiges schwieriger. Es gibt auch viel mehr Fotografen als Schriftsteller denke ich. Das Fotografieren ist eine Art Volksport geworden. Das liegt wohl daran, dass jedes Handy eine Kamera besitzt und jedes Ereignis irgendwie festgehalten wird.
Doch das Aufschreiben von Gedanken ist viel wichtiger, als jedes kleinste Geschehnis mit der Handykamera festzuhalten. Das muss nicht zwangsweise für die ganze Welt sein, sondern auch einfach nur für sich selbst. Schreiben befreit Leib und Seele von negativen Einflüssen. Ebenso wie das reden über Probleme in einer Beziehung. Wir reden sowieso viel zu wenig miteinander. Gerade über negative Dinge wird zu wenig gesprochen. Negative Dinge legen wir immer wieder Beiseite und verarbeiten sie damit nicht. Sie sind immer präsent und beschäftigen uns fast täglich.
Dabei geht es nicht um Krieg und dem Elend auf der Welt, was wir wahrlich zu genüge haben. Es geht auch nicht um politische Fehlentscheidungen, sondern um uns selbst. Wir leben hier und jetzt und beschäftigen uns oft mit fremden Menschen und vergessen dabei, dass wir selbst nicht das einhalten, was wir ihnen vorwerfen. Aktuell ist das die Flüchtlingsdebatte. Gäbe es diese nicht, würde eine andere Debatte, wieder über fremde Menschen, stattfinden und von unseren eigenen Problemen, die wir uns selbst auflegen und täglich befürworten, ablenken. Es ist wie, als wenn Eltern ihrem Kind ständig sagen, dass Zigaretten gefährlich sind und währenddessen eine Zigarette nach der anderen im Aschenbecher ausdrücken…..
Ohje, in was für einen Gedankenfluss bin ich hier hinein geraten? Eigentlich sollte die Überschrift: „Ein Weihnachtsspaziergang“ lauten und ich wollte euch Bilder von unseren Weihnachtsspaziergängen über die Feiertage zeigen. Na gut, dass kann ich ja immer noch machen. Dann aber in einen neuen Beitrag, den ich hier demnächst veröffentliche. Hier passt das nun nicht mehr rein. Ich wünsche euch hiermit einen schönen und gemütlichen Restweihnachtsfeiertag!