Lost Place Meißen: Des Fischers alte Häuser – Teil 2

Nach dem 1. Teil möchte ich euch noch am Anfang kurz erläutern, dass es sich hier nicht um die Fischerhäuser an der Siebeneichener Straße handelt. Die hier beschriebenen Häuser waren auch mal Fischerhäuser, und sogar eine Gemeinde, die Fischergasse hieß. Ab dem Ende des 19. Jahrhundert entwickelte sich die Gemeinde zu einer typischen Arbeitersiedlung.

Heute möchte ich euch eine alte und sehr kleine Dachwohnung vorstellen, die uns vor ein paar Rätsel stellen wird. Ich vermute hier einfach mal, dass es sich nur um eine Wohnküche mit Schlafzimmer gehandelt haben kann, wobei Bad und Toilette komplett fehlen. Auch auf dem Gang befanden sich bis auf ein paar kleine Bodennischenkammern keine nennenswerten und optischen Anzeichen eines Bades oder Toilette.

Die Wohnküche

Die Lampe und die Gardinen sind die letzten Überbleibsel und auch hier die Zeitzeugen vergangener Tage. Mit der symmetrischen Anordnung der Dachschrägen ergibt sich hier ein fotografisch harmonischer Blick. Auch das Wort Spelunke, welches ich beinahe in der Überschrift verwendet hätte, wird dem Ganzen nicht gerecht, denn fein hergerichtet wären das sicher sehr gemütliche Räumlichkeiten.

Eine komplette Drehung vom Fenster weg, zeigt uns hier ein typisches DDR-Muster, was sicher viele noch aus den Küchen der damaligen Zeit kennen. Erst dachte ich an ein Waschbecken und Spritzschutz, doch die augenscheinliche Wasserleitung war eine Gasleitung, mit der dann eindeutig ein Herd zugeordnet werden konnte. Einen Blick zum Eingang in die Wohnung zeigt zwei kleine Türen, Höhe grob 1,60 Meter, mit rot lackierten Türrahmen. Geradeaus geht es in das vermeintliche Schlafzimmer, rechts in den Flur.

Das Schlafzimmer


Von der Größe her ist das Schlafzimmer ungefähr die Hälfte vom Wohnzimmer und das Bett muss gerade so hineingepasst haben. Vermutlich stand das Bett links vom und quer zum Fenster. Wenn diese Vermutungen so zutreffen, dann war dies eine extrem kleine Wohnung. Es kann aber auch möglich sein, dass diese Zimmer mit der Wohnung am anderen Ende des Ganges zusammen genutzt wurde. Nur wirkte diese irgendwie ganz anders und es waren weder Gardinen noch Lampen vorhanden.

Fazit

Wie auch immer die Aufteilung und Nutzung damals war, heute denken sicher viele, dass heutzutage niemand mehr so lebt. Durch unsere Lost Place Touren können wir jedoch ganz klar sagen, dass es heutzutage noch einige Menschen gibt, vor allem Ältere, die genauso leben. Und würden wir diese fragen, ob das nicht beschwerlich wäre, würden sie vermutlich antworten, was wir denn genau meinen, da diese nie etwas anderes kennengelernt. Das zeigt jedoch auch, dass diese Menschen nirgendwo anders zu Besuch sind und vermutlich wenig Kontakt zu Familienmitgliedern besteht, oder allgemein sehr einsam leben.

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