Lost Place: Das Haus des Oberstleutnanten und seine bewegende Geschichte

Wenn wir uns die Bilder und die Überschrift des Beitrages ansehen, dann komme selbst ich unwiderruflich zu der Frage, ob dieser Ort denn wirklich verlassen ist. Außerdem ist hier auch wieder unweigerlich zu hinterfragen, warum hier ein Leben, was scheinbar sehr außergewöhnlich war, so zurückgelassen wird.

Wie schon in der Ankündigung erwähnt, lebte hier zuletzt ein Oberstleutnant der Bundeswehr. Viele Fotos, Akten und auch Auszeichnungen belegen das ganz schnell, denn sie sind überall in der Wohnung verteilt. Anhand der Fotos ist sicher auch erkennbar, dass viele Figuren, Utensilien und sogar ausgestopfte Tiere wie ein Krokodil und Piranha als Dekor dienten, auch wenn ein Piranha erst mal nichts mit Afrika zu tun hat. Der Kolonialstil der Möbel deutet ebenso auf den afrikanischen Kontinent.

Viele Bilder zeigen auch politische Arbeiten des Oberstleutnanten in Afrika. Meine Recherche danach ergab nicht viel, aber immerhin etwas. So war der Oberstleutnant damals in Afrika stationiert, womöglich in der Marine, und war Leiter einer Beratergruppe des Verteidigungsministeriums. Weil nach der Kolonialzeit viele afrikanische Staaten unabhängig wurden, benötigte es hier Berater und Sicherheitsexperten, die die jeweiligen Länder in der Übergangszeit zur Eigenständigkeit vorbereiteten und unterstützen.

Weil dies öfter schiefging und viele Bürgerkriege mit sich brachte, nicht alle wollten ein unabhängiges Afrika, half auch der Oberstleutnant bei der Koordination von Evakuierungen. Nach Unruhen und Anschlägen, mussten viele Bürger aus West- und Ostdeutschland, die in Botschaften, oder als Experten und Journalisten arbeiteten, irgendwie in Sicherheit gebracht werden.

Da das Land, in dem der Oberstleutnant stationiert war, einst französisches Überseeterritorium, kurz kolonialisiert, war, arbeitete er auch mit den Franzosen eng zusammen. Hier wurde er sogar zum Ehrenbürger des damals unabhängigen Landes in Afrika ernannt, was ich euch aus Gründen nicht verraten kann. Vermutlich lebte er auch mit einer Frau aus Afrika zusammen, was aber nur eine Vermutung darstellt. Von Fotografien könnte man das jedoch annehmen.

Zuletzt zog es den Oberstleutnanten nach Ostdeutschland, wo er ein Hotel betrieben hat. Hier lebte er auch bis zuletzt und verstarb im Jahr 2016. Das Hotel wurde daraufhin kurz weitergeführt und dann geschlossen. Wie es sein kann, dass hier noch alles so steht wie es ist, verwundert doch sehr. Das Leben dieses Mannes ist meiner Meinung druckreif.

Und jetzt viel Spaß beim Bilder angucken



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