Geschichten vom Luminohof – Im Mondenschein….


In der Stille der Nacht und im hellsten Mondenschein, wirken einige Höfe hier im Käbschütztal wie Geisteranwesen. Wenn kein Geräusch zu vernehmen ist und der Vollmond die Nacht erhellt, lässt es sich hier prächtig gruseln.

Es ist wieder an der Zeit, für eine kleine Gutenachtgeschichte….

Der Vollmond bestimmt den Nachthimmel über dem Luminohof. Die Luft ist klar und der Wind der noch die Tage vorher mächtig über die Hügel fegte, hat sich nun sanft zur Ruh gelegt. Und natürlich muss ich dieses Phänomen nutzen. Ich packe also Kamera und Stativ und wage mich hinaus ins helle Mondlicht.

Als erstes schaue ich mich ein wenig auf der Rückseite des Luminohofs um. Hier scheint der Vollmond so hell, wie ich es vorher noch nicht wahrgenommen habe. Gruselig ist was anderes. Eher romantisch verschlafen würde ich dieses Bild nennen. Der Hofkater Tiger begleitet mich. Mein Stativ, was durch das Ausrichten der Kamera sich im Gras bewegt, lädt ihm zum spielen ein. Etwas unpassend, denn bei langer Belichtung ist jede Bewegung unvorteilhaft für das Bild.

Aber der Kater verliert schnell die Lust am Spiel mit dem Stativ. Das nächste Ziel ist das Gehege, wo Schweine, Schafe und das Alpaka Anton zu Hause sind. Ich mache leise, denn ich will niemanden zu dieser späten Stunde aufwecken. Doch zu spät. Die Schweine merken sofort, dass sich etwas im Gehege bewegt und kommen laut grunzend aus ihrem Schlafgemach gekrochen. Gähnend und kratzend quieken sie mir freundlich entgegen. Sie glauben natürlich, es gibt etwas zu futtern.

Auch hier ist es wenig gruselig, auch wenn die Bilder mit den alten Bäumen eine gewisse Atmosphäre versprühen. Die meisten Schweine haben sich wieder in ihr Gemach zurück gezogen, als sie merkten, dass es hier nichts zu holen gibt. Vergnügliches Grunzen hallt aus dieser Richtung. Jetzt ist es ganz still. Plötzlich ein lautes Plätschern, was ich hinter meinem Rücken vernehme. Was ist das? Ich drehe mich herum und sehe im Mondenschein die älteste Sau direkt hinter mir Wasserlassen. Ein kleiner Schreck, der sich auch wieder nur in ein Lächeln verwandeln. Nach ihrer Erleichterung geht auch sie zufrieden zu Bett.

Jetzt möchte ich mich aber endlich etwas gruseln und will den Nachbarhof fotografieren. Dieser Hof hat es in sich, vor allem bei Nacht. Es ist ein großer Hof, auf dem nur eine Person lebt. Eigentlich unser Nachbar. Wir haben ihn noch nie gesehen, wissen aber, dass er da ist. Vor und in dem Hof stehen sehr alte Bäume. Sie erscheinen knorrig und sind von Wind und Wetter gezeichnet. Eine perfekte Kulisse für einen Horrorfilm, vor allem bei dieser Stimmung.

Ich begebe mich auf einen Erdwall, um einen guten Blickwinkel zu ergattern. Nie ist in den Fenstern oder im Hof Licht zu sehen, wenn die Dunkelheit anbricht. Was mag da drin vor sich gehen?

Fortsetzung folgt….

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