Wenn ich euch jetzt gleich die Geschichte von den beiden Waschbärwelpen aufschreiben werde, werden sicher einige denken, dass ich doch Blödsinn erzähle, das kann doch gar nicht sein. Aber diese Geschichte hat sich genau so zugetragen, wie ich sie euch jetzt erzählen werde.
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich etwas intensiver mit dem Thema KI in der Fotografie. Angefangen hat das damit, dass ich einfach ein Foto von einer Mauer gemacht und dort dann mit der Photoshop-KI herumexperimentiert habe. Ohne mir groß darüber Gedanken zu machen, war der erste Befehl für die KI: Waschbär.
Natürlich wurden die Befehle verfeinert und angepasst und herausgekommen ist dabei die Meißner Waschbärenbande.
Dieses Bild ging auf Facebook viral und polarisierte natürlich auch viele Gemüter. Es entstanden mit der Zeit viele verschiedene Bilder mit der Waschbärenbande und diese erfreuen bis heute viele Menschen.
Da wir gern Gäste auf dem Appenhof/Wetzelmühle in Rothschönberg sind und dort entweder zum Märchenpicknick oder zum Mühlentag verweilen, war das auch dieses Jahr zum Mühlentag der Fall. Der liebe Peter vom Appenhof sprach mich an diesem Tag auch auf die KI-Waschbären an und ob ich nicht Lust hätte, ein Bild vom Appenhof mit der Waschbärenbande zu machen. Einen Tag später entstand dann dieses Bild:
Jetzt haltet euch fest. Einen oder zwei Tage später finden Silke und Peter durch lautes Rufen 3 Waschbärwelpen in einer Baumhölle auf ihrem Appenhof. Vorerst natürlich nicht mit dem Gedanken, diese großzuziehen, da ja die Mutter nicht weit sein kann. Nach 24 Stunden und lauterem rufen der Welpen, wurde dann erneut nachgesehen. Ein Waschbärjunges lag nun schon tot in der Wiese und die anderen beiden riefen weiter laut vor Hunger.
Wer die Menschen vom Appenhof kennt, weiß, was jetzt kommt. Wir waren diese und ihre Findelkinder besuchen. Die Waschbären Ernie und Bert sind entwurmt und geimpft. Sie bekommen täglich die Flasche und wirken putzmunter. Was später mit ihnen passieren wird, steht noch aus. Auf jeden Fall werden beide kastriert und können somit ein Leben genießen, was für uns selbstverständlich, im Fall von Wildtieren aber überhaupt nicht angemessen erscheint. Dazu im übernächsten Abschnitt noch ein paar Worte dazu.
Die ganze Geschichte ist natürlich ein beachtlicher Zufall. Wir hatten ja nie etwas mit echten Waschbären zu tun, außer dass uns mal welche im Halbdunkeln in Moritzburg über den Weg liefen. Jetzt, nach so vielen KI-Wachbärbildern, vielen Diskussionen und positiv gestimmten Menschen, schließt sich der Kreis und wir konnten echte Waschbären kennenlernen und werde diese sicher auch noch eine Weile begleiten.
Vielen Dank an Silke und Peter vom Appenhof, dass wir bei euch vorbeischauen durften!
P.S.: nach den Bildern und der Werbung geht es mit dem Artikel weiter!
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Ist der Waschbär ein Problem?
Diese Frage stellt sich nicht, solange wir uns als Menschheit, und unsere eigene Lebensweise, nicht selbst hinterfragen.
Wir Menschen leben nämlich täglich in der Masse in Saus und Braus. Viele von uns haben eine große Wohnung, manche sogar ein großes Haus, was in keiner Relation zum wirklich benötigtem Platz steht. Unser Tisch ist täglich reich gedeckt. Wir konsumieren, wenn man es wieder in Relation zieht, viel mehr als wir benötigen. Wir fahren fast alle ein Auto, benötigen Rohstoffe, die wir aus der Natur entnehmen. Auch hier oft in einem Maße, was in keiner Relation zum wirklich benötigtem Bedarf steht.
Wir haben oft wechselnde elektronische Geräte, fahren oder fliegen in den Urlaub. Immer wieder werden wir aber auch darauf hingewiesen, dass der Regenwald immer weiter abgeholzt und der Lebensraum vieler Wildtiere und Insekten immer weiter dezimiert wird. Dass die verbrauchten Rohstoffe, die zur Verfügung stehen, binnen kurzer Zeit im Jahr aufgebraucht sind. Interessiert uns das?
Dann wollen wir ernsthaft über einen angeblichen Schädling richten, der vielleicht mal einen Garten umgräbt oder auf einem Dachboden Unordnung macht? Im nächsten Moment wird der Natur dann wieder unterstellt, die regelt das schon und passt sich an, wenn es darum geht, dass der Mensch an ihr Schindluder getrieben hat und immer noch treibt?
Wisst ihr was. Ich kann das einfach nicht mehr hören und für voll nehmen. Das ist an Heuchelei nicht zu überbieten und völlig realitätsfremd seiner eigenen Lebensweise gegenüber und was diese insgesamt für Auswirkungen unsere Tierwelt hat. Denn wir sind größtenteils dafür verantwortlich, dass es bedrohte Tierarten gibt.
Dazu möchte ich noch betonen, dass nicht jeder einzelne Mensch das Problem selbst darstellt. Wir sind ja aufgewachsen und erzogen wurden und kennen es nicht anders. Dann ist es natürlich auch nachvollziehbar, dass für uns gewisse Bedingungen dazu gehören und wir diese vertreten. Aber wir müssen diese auch hinterfragen und können nicht einfach wie wild auf ein paar einzelne Tierarten zeigen und als Sündenböcke darstellen, während die Menschheit sich an allem endlos bedient und Lebensräume trockenlegt, ganz zerstört oder eben für sich vereinnahmt. Wenn dann am Ende der klägliche Rest einer Tierart von einem Waschbären, der dazu noch vom Menschen angesiedelt wurde, vertilgt wird und Menschen diesen dafür komplett verantwortlich macht, wird es besonders absurd.
Es kann auch nicht sein, das Medien bestimmte Tierarten wie den Wolf oder Waschbären ständig an den Pranger stellen und somit Feindbilder heraufbeschworen werden. Problembären oder Problemwölfe? Hat schon mal jemand etwas über Problemmenschen gelesen? Ich glaube, die Gazetten könnten täglich dicke Bücher über die durch den Menschen verursachten Probleme füllen. Über ihre eigene Art und Weise der Berichterstattung noch viel mehr.
Wie so oft. Fassen wir uns doch erst mal an die eigene Nase, bevor wir über andere, vor allem Tiere die sich nicht annähernd wehren können, richten wollen. Diese machen im Grunde nämlich vorrangig nur das: überleben, während wir in Saus und Braus ein tolles Leben genießen. 😉
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