Und das ist vielleicht auch gut so, denn ein Blick durch das Fenster ins Innere der ehemaligen Speisegaststätte, dem Sächsischen Jäger auf der Rauhentalstraße in Meißen, offenbart, dass hier wahrscheinlich nur noch der Abrissbagger sinnvoll tätig werden wird.
Am 5.7.2017 schrieb die SZ (Link) mit der Überschrift: Meißen hässlichste Kurve. Damit ist der Sächsische Jäger gemeint, der seit vielen Jahren die steile Kurve auf der Rauhentalstraße optisch prägt.
Die glanzvollen Zeiten dieser Gaststätte sind sozusagen lange vorbei und die Natur holt sich nach und nach das Gelände zurück. Interessant ist aber auch die Betrachtung auf die Zeit, in der hier noch reges Treiben herrschte.
Als wir kurz vor der Wende nach Meißen auf die Rauhentalstraße gezogen sind, konnte ich natürlich über mehrere Jahre einen Eindruck über den Sächsischen Jäger erlangen. Mir als Kind diente dieser damals vor allem als Eislieferant. Wahrgenommen habe ich aber vor allem zwei große Deutsche Doggen, die in regelmäßigen Abständen ausbüxten und ihrer Größe wegen doch ordentlichen Respekt vermittelten.
Ich bin einmal das Rauhental hoch gelaufen, als die beiden Riesen mir direkt auf dem Fußweg entgegenkamen. Alleine und in vollem Tempo. Ich abgebrochener Zwerg war zweimal so klein wie diese Hunde. Das Ende vom Lied war, dass die Beiden mich völlig ignorierten und ihren Ausflug nach unten fortführten.
Das muss so um 1993 gewesen sein, sozusagen 30 Jahre her. Als wirklich viel besucht habe ich den Sächsischen Jäger nicht in Erinnerung. Das kann aber auch daran liegen, dass ich dort nur tagsüber ein Eis gekauft habe. Dafür ging man am Haupteingang rein und links in die Gaststube, welche typische Rundfenster eines Saals aufweisen. Eine Bühne habe ich jedoch damals wie heute nicht gesehen.
Der heutige Blick in die alte Gaststube ist verheerend. Wie schon erwähnt, ist hier nichts mehr zu retten. Was noch vorhanden ist, sind die alten Rundlampen, die damals wie heute von der Decke hängen. Aber wie lange noch? Habt ihr Erinnerungen an den alten Sächsischen Jäger? Dann teilt diese mir gerne mit.
An alle Urbexer: Das Gebäude ist nicht mehr betretbar, hier herrscht absolute Einsturzgefahr.
Weitere Bilder:
Ein trauriges Fleckchen in der Rauhentalstraße. Das Gebäude ist hin, doch muss das Grundstück einenEigentümer haben. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dann war das bis zur Wende eine HOG = HO-Gaststätte. Von 1977-1984 war ich dort fast täglich um Ware (OGS-Meißen) anzuliefern. Ja, lang ist es her. Eine interessante Reportage von Dir. Grüße von Reiner oder Numismatikus vom Triebischtaler