Viele Treppen mussten wir steigen, um auf den Dachboden des alten Fährmanns zu gelangen. Auf unserem Weg dorthin, sahen wir viele merkwürdige, aber auch interessante Dinge.
Auch Blicke aus dem Fenster lohnten sich. Ein alter Hinterhof, der im morbiden Charme vor sich hin vegetiert, erinnert an längst vergangene Tage. Einblicke in andere verlassene Wohnungen, wo bis zur Tasse und Dosenöffner alles zurück gelassenen und so mancher Kühlschrank mit der Zeit lebendig wurde.
Was für Gerüche!
Aber kommen wir mal auf den Namen der Straße zurück. Die Fährmannstraße. Der Beruf des Fährmanns war nicht einfach nur das Übersetzen von Personen zum einem Ufer. Der Fährmann war wie der Schmied eine symbolische und mythologische Figur, der in der früheren Zeit eine wichtige Aufgabe besaß. Die Überfahrt aus dem Reich der Lebenden in das Reich der Toten ist selbst heute noch stark mit dem Fährmann behaftet.
Der Lost Place in der Fährmannstraße 1 u. 2 in Meißen hat heute wenig mit dem Fährmann gemeinsam. Auf den Namen komme ich nur, weil der alte Dachboden ein Zimmer zeigte, in dem ein Tisch und Stuhl stand. Das ganze Arrangement aus Licht und Einrichtung erinnerte mich irgendwie an eine alte Stube. Auf dem Stuhl saß vielleicht einst bei Kerzenschein und Pfeifentabak ein alter Fährmann, der mystische und mythologische Geschichten über seinen Beruf schrieb und anonym unters Volk mischte, um den Beruf des Fährmanns aufzuwerten….
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Tolle Geschichte und die Aufnahmen erst! Sind das eigentlich Fotos oder doch Gemälde? Die ersten beiden meine ich 🙂 Weiter so!