Die Nacht war unruhig. Dicke Regentropfen fielen schnell und laut zu Boden. Sie machten dieses typische Geräusch. Ein eher gemütlicher Gesang, der zum lieblichen einschlafen verhilft. Doch unten am Teich hatte sich ein Entenpaar nieder gelassen und singt jetzt mitten in der Nacht fröhliche Lieder; leider meist in nur einem eintönigen Klang. Und dann…
Ein Käuzchenruf hallt durch die laue Nacht im Käbschütztal. Der Ruf des Todes. Der Aberglaube sagt, wenn der Ruf des Kauzes zu hören ist, wird ein Mensch seines Lebens beraubt. Sein Ruf wird gedeutet als ein: „Komme mit“ – ins Himmelreich oder die Unterwelt, je nach Charakter des Menschen.
Niemand ist von uns gegangen in dieser Nacht, aber die Träume waren gruselig. Ein verlassenes Haus. Verdreckt, kaputt und nur scheinbar verlassen. Begegnungen mit Menschen, die eher die Unterwelt als das Himmelreich erblicken würden, wenn der Ruf des Kauzes ihnen die Seele raubt, falls sie überhaupt noch eine Seele besitzen.
Klagelieder dringen aus einem Raum. Ein Licht scheint durch die halb offene Tür und wirft einen langen Schatten. Eine Gestalt ist als Umriss zu erkennen. Sie hebt ihre Hand und legt sie auf den hölzernen Türrahmen ab. Ihre dürren Finger krümmen sich. Sie setzt ihre Fingernägel an den oberen Türrahmen auf, drückt fest dagegen, und zieht ganz langsam ihre Hand von oben nach unten durch das Holz. Dabei splittern nicht wie man denken könnte ihre Fingernägel, sondern das spröde Holz wirbelt in Spänen durch die Luft. Und dann dieses Geräusch…..
Ich wünsche euch hiermit eine gute Nacht, ihr Lieben. Und träumt was Schönes! 😉