Der Tag startet, wie fast jeder Tag in letzter Zeit, grau. Dafür sind die Temperaturen für diese Jahreszeit viel zu mild. 4 Grad zeigt das Thermometer und die nächsten Tage soll es noch milder werden. Mein erstes Ziel an diesem Tag sind Pferde, die unterhalb vom Luminohof auf einer Weide schon seit unserer Ankunft meine Aufmerksamkeit geweckt haben. Sie gehören nicht zum Luminohof, sondern zur ehemaligen Maunaer Mühle, die am Käbschützer Bach nahe der ebenfalls ehemaligen Maunaer Haltestelle der Schmalspurbahn verweilt. Angeblich schon seit dem 15. Jahrhundert. Sie wurde als Getreidemühle genutzt.
Als ich mich der Weide nähere, kommen die Tiere auch schon direkt auf mich zugelaufen. Ein Hengst macht den Anfang. Er wirkt sehr ruhig und besonnen, ist aber bei Berührungen trotzdem vorsichtig. Was sind Pferde nur für stattliche und imposante Tiere. Nach einer Weile wirke ich wohl vertraut und der Hengst fängt an, eine kleiner Stute zu putzen. Die zwei scheinen sich sehr lieb zu haben 🙂 Hierfür gibt es heute keine Fotoimpressionen, sondern zwei Videos, die das Geschehen sehr gut aufzeigen.
Dorfgeflüster in Mauna
Nach diesem liebevollen Schauspiel beschließe ich, einen kleinen Ausflug ins Umland zu machen. Die Sonne bricht etwas durch die Wolken und gefühlt scheint es an die 10 Grad. Der Wind weht lau über die sonst rauen Felder des Käbschütztales. Und während ich so vor mich her schreibe, bin schon bin ich im Dörfchen Mauna angelangt. Was mir hier im unteren Dorf die ganze Zeit auffällt, sind die Grundstücke, die weder Zäune noch Tore besitzen. Das ist ein ganz untypisches Bild für mich, wo doch sonst alles so abgeschottet wird.
Wir kommen in den Dorfkern von Mauna und treffen hier auf etwas Geschichte. Die Familie Biedermann, die sicher einige von euch kennen werden und eine Obstkelterei besitzen, führen hier seit 1934 einen Familienbetrieb in dritter Generation. Erst von Curt, dann von Heinz und heute von Andreas Biedermann. Dann bin ich auch schon fast am Ortsausgangsschild von Mauna angelangt und finde mich schnell in ungezügelter Natur wieder. Das ungezügelt klingt vielleicht etwas übertrieben, ich meine es aber wirklich ernst. Wie schon entlang der alten Bahntrasse, erscheint die Natur hier noch sehr unberührt.
Dorfgeflüster in Porschnitz
Hat von Euch schon jemand den Namen Porschnitz gehört? Ich nicht. Auf jeden Fall liegt das Dörfchen einen Kilometer hinter Mauna und selbst Geflüster war hier keins zu vernehmen. Vorbei kam ich jedoch an einem großen Pferdehof, der geschichtlich in Wikipedia als Rittergut erwähnt wird und sehr hübsch hergerichtet wurde. Aber Porschnitz war nicht das kleinste Dorf, was ich heute durchqueren sollte.
Wieder mal alte, schöne Dorfstraßen
Das nächste Dörfchen ist wieder nur einen Kilometer entfernt. Hier gehe ich wieder auf einer dieser besagten Dorfstraße entlang, die mich irgendwie in ihren Bann zu ziehen scheinen. Rechts von mir wurden im letzten Jahr wohl Kartoffeln angebaut. Hier liegen noch einige Reste, die gar nicht mal so unappetitlich aussehen. Wäre das Diebstahl, wenn ich diese mitnehme? Auf dieser Anhöhe ist in der Ferne auch der Luminohof zu sehen und wird mich ab hier bis in Dörfchen Mauna auch am Horizont begleiten.
Dorfgeflüster in Kleinprausitz
Kleinprausitz ist schnell zu Fuß erreicht. Gefühlt hat dieses Dörfchen 2-3 Einwohner, da an der Dorfhauptstraße nur ein Haus zu sehen ist. Laut Wikipedia hat Kleinprausitz aber tatsächlich 30 Einwohner (2008).
Zurück zum Luminohof
Kleinprausitz hab ich so schnell wieder verlassen, wie ich es betreten habe. Die nächste Gabelung bringt mich auf eine größere Straße Richtung Mauna. Hier fahren sogar Autos und ein seltener LKW kommt über diese Landstraße gesaust. So etwas sieht man hier nicht oft. Von dieser Straße habe ich nun einen noch besseren Blick über das Käbschütztal und zum Luminohof. Was für eine herrliche Landschaft!
Jetzt ist an der Zeit. Der Magen knurrt und daheim warten Kartoffeln und Quark mit Leberwurst und sauren Gurken 😉