Geschichten aus dem alten Rittergut: Sophia – Das Blumenmädchen

Sophia – Das Blumenmädchen

Sophia hatte eine große Leidenschaft. In ihrer Freizeit pflückte sie am liebsten Blumen im alten Garten des ebenso alten Ritterguts. Der Garten der Großmutter war reich an Blumen und Kräutern. Die Beete und Blumenrabatten waren umrandet mit alten Bruchsteinen. Obstbäume spendeten an heißen Tagen Schatten und ein kleiner Teich diente als Wassertränke für Vögel und Insekten.

Am liebsten mochte Sophia aber die warmen Sommermorgen. Der Duft der Blumen und Kräuter war dann erst richtig intensiv, wenn die ersten Sonnenstrahlen den alten Garten durchdrungen und Blumen und Kräuter wie einen Weckruf wachrüttelten

Sophia konnte Stunden damit verbringen, durch diese Blütenpracht zu wandeln und hier und da eine Blume zu pflücken. War die Hand voll und ein Blumenstrauß in ihren Augen ansehnlich mit Gräsern und Geäst geschmückt, wurden diese nach bestem Gewissen im alten Herrenhaus des Anwesens verteilt. Überall standen prachtvolle Blumensträuße im Haus. Es gab kaum eine Fläche, die nicht mit Blumen verziert und geschmückt war.

Und manchmal, wenn alle Türen und Fenster im Sommer offen standen, kamen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ins Haus geflogen und machten sich über die duftenden Blüten her. Auch Vögel stritten sich zur Sonnenblumenzeit um die leckeren Körner im Haus.

Und wie ein Konzert der Natur, was aus feinem Blumenduft und Vogelgesängen bestand, konnte der Besucher des Hauses die Leidenschaft der Sophia, dem Blumenmädchen, im ganzen Haus vernehmen.


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