Das verlassene Landkrankenhaus Teil 2 – Szenen wie im Krieg

dachstuhl altes krankenhaus meißen

Heute besuchte ich erneut das Alte Krankenhaus in Meißen Cölln. Wie schon im ersten Teil dieser Fotoreihe, welche es sogar in die Zeitung geschafft hat, sollten die Bilder wieder bedrückend mystisch auf den Betrachter wirken.

Passend zum regnerischen Wetter, sollte es sich heute eher um die Zerstörung drehen, die damals 2014 durch das Feuer im Dachstuhl des Krankenhauses entstanden sind. Dazu mussten wir natürlich etwas vorsichtig vorgehen und uns auf die Ebene des Dachstuhl begeben. Das war gar nicht so schwer und gefährlich, wie ihr euch das vielleicht vorstellt. Denn ein Treppenaufgang führte uns direkt in einen ausgebauten Teil des Dachstuhls, der völlig frei von irgendwelchen Brandschäden war.

Die Szenen und Perspektiven die uns dort oben aus den Fenstern geboten wurden, erinnerten mich irgendwie an zerbombte und ausgebrannte Häuser. Das Plätschern des Regens tat dabei sein übriges. Eine tief beklemmende Stimmung machte sich breit. Fallende Bomben gibt es heute in dem Sinne ja nicht mehr. Es sind eher Raketen, die stationär oder per Flugzeuge abgefeuert werden. Dennoch, Krieg ist immer scheiße, egal wie er geführt und egal wie präzise die heute Militärtechnik auch sein mag. Treffen zwei oder mehrere machtbesessene Verrückte in Form von Krieg gegeneinander an, leidet immer die zivile Bevölkerung darunter, selbst wenn es ein Befreiungskrieg darstellen sollte.

Das ist natürlich alles einfach daher geredet. Die heutigen wirtschaftlichen Weltmächte beginnen ja längst schon wieder mit ihren Säbeln zu rasseln. Immer muss einer über den anderen stehen und besser, größer und mächtiger sein. Wie von Testosteron gesteuerte Neandertaler, die ihre Potenz durch Gewalt darstellen müssen. Gegenseitig werden sich Schuldzuweisungen und Verschwörungen in die Schuhe geschoben. Und mitten drin Menschen, die einfach und in Frieden ihr Leben leben wollen. Ausgetragen werden diese Hahnenkämpfe bisher weit weg von uns. Aber schon die Bilder in den Medien oder verschiedene Diskussionen im Internet reichen in letzter Zeit aus, dass einen übel werden kann. Kotzübel, um genauer zu sein!

Krieg schafft auch niemals Frieden. Eher saugt er noch mehr Wut und Hass in sich auf und der Strudel der daraus entsteht, kostet noch mehr Menschenleben. Sind wir also froh, dass bei uns nur Dachstühle angezündet werden, selbst wenn das schon schlimm genug ist und verstörende Bilder hervorruft.

Das alte Landkrankenhaus zu Meißen Cölln – Teil 1

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2 thoughts on “Das verlassene Landkrankenhaus Teil 2 – Szenen wie im Krieg

  1. Sehr geehrter Herr Gast,
    mein Name ist Walter Fütterer und ich schreibe meine Familienchronik. Mein Vater, Kurt Fütterer, wohnhaft in Gaggenau / Baden, lag 1942/1943 im Landeskrankenhaus in Meißen. Er hatte eine sehr schwere Verwundung durch ein Explosivgeschoss in Russland erhalten. Meine Mutter kam aus Meißen und die beiden lernten sich im Landeskrankenhaus kennen. Noch 1944 wurde geheiratet.

    Jetzt war ich wieder in Meißen, weil sich meine Enkelin dafür interessiert, wo ihre Vorfahren herkommen. Und da kamen wir halt unweigerlich auf das Krankenhaus zu sprechen. Meine Frage: Ich finde nirgendwo eine Straßenangebe, wo das Krankenhaus steht bzw. stand. Es wäre nett, wenn Sie mir da weiterhelfen könnten. Herzlichen Dank.
    Mit freundlichen Grüßen
    Walter Fütterer

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